Womit sie schon den ersten Pluspunkt gesammelt hat. Das Design spricht an und fällt auf. Der Chronometer ist absolut alltagstauglich im Gegensatz zu manchem Klopper aus der Mittelklassekonkurrenz.
Garmin Fenix2 im Vergleich |
Damit kommen wir gleich zum größten Pluspunkt des Chronometers: Pulsmessung am Handgelenk ohne lästigen und evtl. scheuernden Pulsgurt. Kann das funktionieren? Ja, es kann und es tut!
Die Pulsmessung ist recht präzise |
Die verbaute Technik beruht auf zwei Lichtsensoren auf der Unterseite der Uhr, die aus der Fließgeschwindigkeit des Blutes die Herzfrequenz ermittelen und das funktioniert im Vergleich zu meiner Referenz, der Garmin fenix2 mit Brustgurt stabiler, zuverlässiger und mit deutlich geringeren Amplituden.
Gesteuert wird die Uhr über einen intuitiv zu bedienenen quadratischen Knopf, der fest mit dem Display verbunden ist, während das Armband komplett abgelöst und die Uhr auf den mitgelieferten Fahrradadapter oder den USB-Ladeadapter aufgesteckt werden kann.
Die Modi der Uhr umfassen LAUFEN, RAD, SCHWIMMEN, LAUFBAND und FREESTYLE und STOPPUHR. Wirklich benutzt habe ich nur LAUFEN und RAD.
Die ermittelten Daten in den einzelnen Modi sind sehr umfangreich und lassen wenig Wünsche offen. Lediglich die Anzeige der Daten lässt in der aktuellen Software (v. 1.8.19) doch noch einigen Raum für Verbesserungen.
In der Grundeinstellung kann ich mich für 2 Datenreihen entscheiden, die permanent auf dem Anzeigebildschirm erscheinen. Diese Anzeige ist immer noch relativ klein und für Menschen mittleren Alters mit beginnender Alterweitsichtigkeit kaum zu erkennen. Darunter wird in großen Lettern oder Zahlen ein Datenwert dargestellt, den ich mit dem Navigationsknopf verändern kann. Die Auswahl ist groß, leider kann ich die Reihenfolge aber nicht ändern und Daten, die mich nicht interessieren auch nicht ausblenden. So muss ich im ungünstigsten Fall den Up/Down Button bis zu 8x drücken, um von einem Wert zum anderen zu kommen. Autoscrolling bietet TomTom nicht an und das ist auch nicht geplant.
Leider gibt es in der aktuellen Softwareversion auch kein Auto-Pause, so dass man an jeder Ampel oder bei anderen Unterbrechungen den Pauseknopf manuell betätigen muss. Versehentlich gestartete oder falsch eingestellte Aktivitäten kann man leider auch direkt auf der Uhr nicht löschen. Sie bleiben im Speicher und können aus dem Aktivitätenprotokoll der Apps nur nach Upload gelöscht werden. Das ist umständlich und ärgerlich.
Außerdem kann man die Uhr nicht ausschalten, um Akkukapazität zu sparen. Laut Handbuch hält der Akku um die 10 Stunden, allerdings kann man sich zur Zeit auf die Ladeanzeige gar nicht verlassen. Bei mir sprang sie 2x von 3/4 voll auf leer in einer halben Stunde.
Innerhalb der Sportmodi kann ich verschiedene Trainingsarten auswählen: ZIELE, INTERVALLE, RUNDEN, ZONEN und RENNEN. Trainiert habe ich nur mit RUNDEN und INTERVALLE. Außer bei RUNDEN enthält das .tcx File keine KM-Splits und kann nur sehr oberflächlich ausgewertet werden.
Die Auswertung ist meines Erachtens sowieso ein großer Schwachpunkt. Kann ich auf der Uhr noch einfache Intervalle programmieren und auch abarbeiten, so erhalte ich keine vernünftige Daten, mit denen ich meinen Leistungsstand verifizieren könnte.
Nutzt man die Uploadfunktion via Bluetooth zum Smartphone erhält man anschließend auch keinerlei in andere Portale exportierbares Datenmaterial. Dazu muß man erst umständlich am Rechner die Basisdatei in iTunes suchen und in die Rechner-App reimportieren.
Gott sei Dank kann man die Daten direkt mit Strava und runkeeper synchronisieren, allerdings dekorrelieren die Streckenlängen mit runkeeper.
Überhaupt sind die aufgezeichneten Streckenlängen im Vergleich zu allen Garmin-Geräten zum Teil deutlich kürzer. Allerdings waren speziell bei den bestzeitenfähigen Strecken in Berlin und Offenbach die Distanzen außergewöhnlich präzise.
Hier mal ein Beispiel aus den letzten Wochen:
km | Zeit | Pace | kcal | |
TomTom | 7,34 | 00:45:47 | 06:14 | 553 |
Strava (via Sync) | 7,70 | 00:45:34 | 05:55 | 646 |
Runalyze (via .gpx aus Strava) | 8,00 | 00:46:07 | 05:45 | 676 |
Allen Schwächen zum Trotz habe ich die Uhr mittlerweile lieb gewonnen und trage sie bei fast jedem ruhigen Training. Auch bin ich die letzten Wettkämpfe inclusive dem Berlin-Marathon mit ihr gelaufen. So stehen die Chancen der Uhr auch für Frankfurt gut.
Ich kann nur hoffen, das TomTom zügig mit den Anpassungen und Verbesserungen voran kommt, dann haben speziell Anfänger aber auch ambitionierte Läufer viel Spass mit dieser Uhr
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