War doch klar! Das haben wir doch immer gesagt! Kein Wunder, wenn man es so übertreibt!
Die Kommentare meiner manchmal übergewichtigen und noch öfter absolut unsportlichen Kollegen und Bekannten gehen mir so langsam, aber sicher auf den Nerv.
Diese (zumindest unterschwellige) Schadenfreude, dass ich ein wenig über meine Grenzen hinaus- gegangen bin als Alimentierung der eigenen Unfähigkeit zur Disziplin und zur gesunde(re)n Lebensführung ärgert mich im zunehmenden Maße.
Ich kann mit meiner Verletzung umgehen, und ich weiß, dass man, wenn man etwas erreichen will, an seine Grenzen gehen muss und leider manchmal ein bisschen zu weit darüber hinaus, wie in meinem Fall.
Und ich habe die Signale nicht ignoriert, ich fühlte mich bis zum Vorabend des Auftretens der Beschwerden fit und motiviert, ja habe schmerzfrei sogar den schnellsten und besten Wettkampf meines Lebens absolviert.
NEIN, ICH HABE NICHT DIE ABSICHT, AB 60 BLUTVERDÜNNENDE MEDIKAMENTE ZU NEHMEN, WEIL ICH ANGST VOR EINEM HERZINFARKT HABEN MUSS!!!
NEIN, ICH WILL AUCH NICHT ZUR KUR MIT EINEM BANDSCHEIBENVORFALL, WEIL ICH MICH QUASI NIE VON MEINEM BÜROSTUHL WEGBEWEGE UND WENN DANN NUR, UM VOR DEM FERNSEHER PLATZ ZU NEHMEN!!!
NEIN, ICH BRAUCHE WEDER EINE NEUE HÜFTE NOCH NEUE KNIE, WEIL ICH 20 KG ZU VIEL MIT MIR RUMSCHLEPPE!!!
NEIN, ICH HABE KEINE RÜCKENSCHMERZEN, WEIL MEINE RUMPFMUSKULATUR VERKÜMMERT IST.
NEIN, MEINE LEBERWERTE SIND TOPP, WEIL ICH MEINEN STRESS NICHT IM ALKOHOL ERTRÄNKE, SONDERN MIT EINEM LAUF VERARBEITE!!!
NEIN, ICH HABE KEINE HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN, MEIN HERZ SCHAFFT ES, MEINEN KÖRPER MIT 40-50 SCHLÄGEN PRO MINUTE ZU VERSORGEN UND NICHT MIT 80-100!!!
NEIN, MEINE CHOLESTERINWERTE SIND IN ORDNUNG, WEIL ICH MICH VOLLWERTIG UND VORWIEGEND GESUND ERNÄHRE UND CONVENIENCE FOOD NICHT BRAUCHE!!!
NEIN, ICH HABE KEINE VERDAUUNGSPROBLEME, DA ICH GENÜGEND BALLASTSTOFFE ZU MIR NEHME!!!
NEIN, ICH KANN DIE ROUTINEFRAGEN DER ÄRZTE NACH DAUERHAFT ZU NEHMENDEN MEDIKAMENTE MIT NEIN BEANTWORTEN!!!
NEIN, LAUFEN IST KEINE SUCHT, LAUFEN IST EINE LEBENSEINSTELLUNG, DU MUSST ES NICHT NUR WOLLEN, DU MUSST ES LIEBEN!!!
UND JA, ICH KOMME WIEDER, STÄRKER, MENTAL UND KÖRPERLICH! IM MOMENT HABE ICH VIEL ZEIT, AN KRAFT UND FLEXIBILITÄT ZU FEILEN!!!
UND JA, ICH WERDE BEHUTSAM EINSTEIGEN UND NICHT ZU VIEL WOLLEN!
Da die Herbstmarathons sowieso abgehakt sind liegt mein nächster Fokus wieder auf dem Rodgau50- Ultramarathon im Januar. DER Treffpunkt schlechthin für meine Freunde und mich vom #twitterlauftreff.
Zurzeit halte ich mich mit Rennrad fahren fit und werde ich in den nächsten Wochen meine neuen Einlagen testen und wieder kurze Strecken laufen.
Und glaubt mir, ich freue mich darauf, mehr als ein kleines Kind auf Weihnachten!
Hierzu zitiere ich gerne den Facebook Post von Martin Grüning, dem Chefredakteur (und Spitzenläufer) von RunnersWorld Deutschland
Laufen ist Lebensqualität.
Denn:
Laufen ist Herzenssache (im wahresten Sinne des Wortes).
Laufen ist Denksport (im wahrsten Sinne des Wortes; by the way: danke, an die Kollegen vom Spiegel für die letzte Titelgeschichte dazu).
Deshalb macht es Sinn, in jedem Alter um seine Lauffähigkeit zu kämpfen....
Dehalb tue ich bei der Behandlung von vermeintlichen Wehwehchen so, als ob ich morgen nochmal einen Marathon in 2:13 h laufen wollte.
Macht es ebenso.
Es lohnt sich.
Denn:
Laufen ist Lebensqualität.
Ich. Laufe. Heute. Wieder. Immer. Weiter.
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Montag, 24. August 2015
Mittwoch, 5. August 2015
Scott Jurek - Eat & Run - Meine erste Buchkritik
Nachdem ich es endlich geschafft habe, im Urlaub "Eat & Run" von Scott Jurek zu lesen, hier nun auch die erste Buchkritik auf meinem Blog!
Ich lernte Scott auf einem von Brooks organisierten Kochevent am Vorabend des Berlin Marathon 2014 kennen und war sofort fasziniert.
Die Ausstrahlung des bescheidenen und angenehmen Menschen zog mich sogleich in ihren Bann. Ich wusste von seinen großen Erfolgen in der Ultraszene und dass er sich vegan ernährte, aber ansonsten hatte ich mich wenig mit seiner Person beschäftigt, so ließ ich alles auf mich zukommen.
An diesem Abend kochten wir Gerichte aus seinem Buch und ich kann versichern, alles war extrem schmackhaft.
Doch nun zu seinem Buch: Jedes der chronologisch geordneten xx Kapitel ist in etwa gleich aufgebaut. Einer anekdotalen Geschichte folgt ein mehr oder weniger bekannter Tipp rund um das Laufen (Krafttraining, Schrittfrequenz, Intervalle usw.), gefolgt von diversen veganen Rezepten, die speziell auf Läufer bzw. Ausdauersportler abgestimmt sind.
Man erfährt viel darüber, was diesen Mann antreibt und wie und warum er so erfolgreich geworden ist. Sein unbeugsamer Wille, gepaart mit enormem Wissen über Ernährung und Trainingslehre motiviert und regt zum Nachdenken an.
Talent alleine reicht sicher nicht, man braucht einen unbeugsamen Willen und scheinbar auch die Fähigkeit, körperliche Schmerzen weitestgehend ausblenden zu können. Das ist sicher oft wenig nachvollziehbar und auch nicht nachahmungsfähig für den Normalläufer.
Dennoch zeigt er die Richtung, was alles möglich ist, wenn man bereit ist, an seine Grenzen und manchmal auch ein wenig darüber hinaus zu gehen.
So entstand eine kurzweilige, informative und unterhaltsame Lektüre, kombiniert mit Rezepten, die ich auch als Nicht-Veganer gerne nachkochen werde.
Die enorme Belastung , der sich Scott, wohl in einer Kombination aus Konstitution und Ernährung aussetzt stehe ich persönlich zwar recht kritisch gegenüber, doch kann ich sagen, dass er gesund und fit in allen Belangen wirkt und daher ist das Buch umso faszinierender.
Gleichwohl erwartet Euch kein literarischer Bestseller, der durch Stil und Sprache glänzt, sondern eine leichte und angenehme Sommerlektüre.
P.S.: Vor kurzem hat Scott auf dem sogenannten Appalachian Trail einen neuen Rekord aufgestellt. Eine Distanz und eine Zeit, die im Grunde genommen so absurd irre ist, dass nur wenige Menschen sich überhaupt daran wagen (können).
Mehr darüber erfährst du hier
Ich lernte Scott auf einem von Brooks organisierten Kochevent am Vorabend des Berlin Marathon 2014 kennen und war sofort fasziniert.
Die Ausstrahlung des bescheidenen und angenehmen Menschen zog mich sogleich in ihren Bann. Ich wusste von seinen großen Erfolgen in der Ultraszene und dass er sich vegan ernährte, aber ansonsten hatte ich mich wenig mit seiner Person beschäftigt, so ließ ich alles auf mich zukommen.
An diesem Abend kochten wir Gerichte aus seinem Buch und ich kann versichern, alles war extrem schmackhaft.
Doch nun zu seinem Buch: Jedes der chronologisch geordneten xx Kapitel ist in etwa gleich aufgebaut. Einer anekdotalen Geschichte folgt ein mehr oder weniger bekannter Tipp rund um das Laufen (Krafttraining, Schrittfrequenz, Intervalle usw.), gefolgt von diversen veganen Rezepten, die speziell auf Läufer bzw. Ausdauersportler abgestimmt sind.
Man erfährt viel darüber, was diesen Mann antreibt und wie und warum er so erfolgreich geworden ist. Sein unbeugsamer Wille, gepaart mit enormem Wissen über Ernährung und Trainingslehre motiviert und regt zum Nachdenken an.
Talent alleine reicht sicher nicht, man braucht einen unbeugsamen Willen und scheinbar auch die Fähigkeit, körperliche Schmerzen weitestgehend ausblenden zu können. Das ist sicher oft wenig nachvollziehbar und auch nicht nachahmungsfähig für den Normalläufer.
Dennoch zeigt er die Richtung, was alles möglich ist, wenn man bereit ist, an seine Grenzen und manchmal auch ein wenig darüber hinaus zu gehen.
So entstand eine kurzweilige, informative und unterhaltsame Lektüre, kombiniert mit Rezepten, die ich auch als Nicht-Veganer gerne nachkochen werde.
Die enorme Belastung , der sich Scott, wohl in einer Kombination aus Konstitution und Ernährung aussetzt stehe ich persönlich zwar recht kritisch gegenüber, doch kann ich sagen, dass er gesund und fit in allen Belangen wirkt und daher ist das Buch umso faszinierender.
Gleichwohl erwartet Euch kein literarischer Bestseller, der durch Stil und Sprache glänzt, sondern eine leichte und angenehme Sommerlektüre.
P.S.: Vor kurzem hat Scott auf dem sogenannten Appalachian Trail einen neuen Rekord aufgestellt. Eine Distanz und eine Zeit, die im Grunde genommen so absurd irre ist, dass nur wenige Menschen sich überhaupt daran wagen (können).
Mehr darüber erfährst du hier