So fuhren wir dann in einer
14-stündigen kombinierten Zug- und Busfahrt nach Bordeaux. Das
langes Bus fahren eine Qual ist, auch
und gerade über Nacht, wurde mir mal wieder eindrucksvoll bestätigt.
Am nächsten Tag besichtigten wir dann
Bordeaux und am Freitag stand noch eine Visite der Dune
du Pilat und des kleinen Städtchens Arcachon
am gleichnamigen Bassin an. Doch trotz größerer Belastung, vor
allem in den Dünen, war der Schmerz weg.
Endlich, endlich stieg in mir die
Hoffnung und auch die Vorfreude auf diesen besonderen Marathon.
Eins gleich vorne weg: Wer bei diesem
Ereignis eine gute Zeit laufen will, ist selber Schuld!!!
Über 8000 Läufer, darunter nach den
Franzosen sehr vielen Deutsche und Japaner gehen, zum Teil verrückt
kostümiert, zum Teil mit abenteuerlichen Anhängern, einzeln oder in
Gruppen auf diesen längsten Marathon der Welt.
Hier mal nur ein Einblick unter die diversen Kostümierungen. Jede Sekunde ein neues Motiv
Kommt man bei anderen
großen Stadtläufen schon langsam über die Startlinie, so ist es
hier noch schlimmer. Die Masse schlängelt sich im Schneckentempo
durch die Gassen des kleinen Städtchens Pauillac und wenn man gerade
ins Laufen gekommen ist folgt auch schon mit Lynch-Bages das erste
Grand Cru Chateau.
Nicht nur die Weinstände, sondern auch die engen
Gassen bremsen die Läufer aus. So wird aus einer Run&Walk eine
Walk&Run Strategie. Zwischen den Chateaus kommt man zwar ins
Laufen, doch die vielen Menschen bremsen einfach aus, und das ist gut
so. Schnell folgen Chateau Beychevelle und Gruaud-Larose (mein
Favorit auf der Strecke). Bei Pontet-Canet wird der Wein zum ersten
Mal auch in richtigen Gläsern serviert.
Immer wieder wechseln sich Landstraßen
mit Feldwegen ab, und da es bei 35° auf den ersten fünf Kilometern
sogar zu Kämpfen um Wasserflaschen kommt (der einzige Minuspunkt)
zieht das Feld nur langsam weiter. Anschließend entspannt sich die
Versorgungssituation und die Stimmung verbessert sich von Weinstand
zu Weinstand. Wen wundert es?
Noch immer verspürte ich keinerlei
Schmerzen, und hatte ich mich anfangs noch nach geeigneten Stellen
zum Ausstieg erkundigt, wuchs meine Zuversicht.
Ab km 18 begannen dann die typischen
Überlastungsschmerzen, eine Folge der insgesamt nur sieben
Laufkilometer der letzten vier Wochen. Doch spätestens beim
Erreichen von Mouton-Rothschild (24 km) und nach abermaligen
Weindoping bei Lafite-Rothschild nur 1000m weiter war klar, selbst
gehend würde ich innerhalb des Zeitlimits ankommen.
Die Stimmung stieg nicht nur bei mir, auch die Versorgung mit Wasser, Cola, Obst, Chips, Crackern und Gateaux und anderen Energielieferanten war sensationell. Die eine oder andere Dusche aus dem Wasserschlauch, das Eintauchen in Wasserfässer, die Musik, da konnte kein Mann mit dem Hammer kommen.
Die Stimmung stieg nicht nur bei mir, auch die Versorgung mit Wasser, Cola, Obst, Chips, Crackern und Gateaux und anderen Energielieferanten war sensationell. Die eine oder andere Dusche aus dem Wasserschlauch, das Eintauchen in Wasserfässer, die Musik, da konnte kein Mann mit dem Hammer kommen.
Auch wenn die zweite Hälfte mit
einigen Anstiegen relativ anspruchsvoll ist, abkürzen kam nicht mehr
in Frage.
Wenn man Chateau Montrose verlassen
hat, begibt man sich langsam in den Zieleinlauf.
Drei Kilometer weiter werden Austern und Weißwein, noch mal 1000 Meter weiter Entrecôte und Rotwein kredenzt.
Vor dem Ziel werden noch Eis und kleine Cocktails ausgeschenkt, außerdem kann man sich noch in seinen Landesfarben schminken lassen.
Drei Kilometer weiter werden Austern und Weißwein, noch mal 1000 Meter weiter Entrecôte und Rotwein kredenzt.
Vor dem Ziel werden noch Eis und kleine Cocktails ausgeschenkt, außerdem kann man sich noch in seinen Landesfarben schminken lassen.
Der Zieleinlauf auf dem roten
Teppich ist nur noch Formsache. Die Versorgung in den Ravitaillement
Zelten ist hervorragend. Bier vom Fass, Pasteten, Chips, Küchlein,
alles was das Herz begehrt. Dazu eine hervorragende medizinische
Betreuung und Massagen und und und …
Ich kann nur sagen: Nicht nur bin ich
jetzt Marathoni, dieser Lauf ist etwas absolut besonderes und wer den Medoc nicht mindestens ein Mal im Leben gemacht hat, der verpasst etwas.
Für mich war es DER Lauf meines Lebens und ich werde ihn garantiert
mit etwas besserer Vorbereitung noch einmal wiederholen.
Wer, wie ich, mit einem solchen
Highlight startet, weiß gar nicht, ob das jemals zu toppen ist.
Kein so langer Bericht ohne Danksagung:
Dieser geht zuallererst und mit weitem
Abstand an Dr. Kerry A. Egan: „Without you I would never ever been
able to start AND to finish this race. I am deeply indebted to you!!!“
Dann natürlich an BMW Marketing für
die Ausschreibung und den Gewinn.
Mein besonderer Dank gilt Nils
Krekenbaum von www.laufreisen.de
für die Organisation und Durchführung der kompletten Reise: „Sollte
ich gesund und fit bleiben, war das bestimmt nicht meine letzte Fahrt
mit euch.“
Fotostream
Impressionen
Fotostream
Impressionen
Die Balade
Nicht zu vergessen gehört am Tag nach
dem Marathon ein gemeinsamer Spaziergang von 10 km über mehrere
Weingüter zur Tradition dieser Veranstaltung. Bewaffnet mit einem
kleinen Weinschüsselchen werden zur Regeneration diverse kleinere
Weingüter mit Ausschank angesteuert.
Dieses Jahr startete das Ereignis am
Chateau Cantemerle und endete in Macau. Hier machen sich viele
Teilnehmer noch einmal gemeinsam auf den Weg und genießen die
Annehmlichkeiten der Region. Ein absolutes Muss für den Körper und
die Seele, bei der auch das Absinken des Alkoholspiegels wirkungsvoll
verhindert wird.
Fotostream: https://picasaweb.google.com/ 117508110495131398477/ LaBaladeDuMedoc2012?authuser= 0&feat=directlink
Die Strecke
Fotostream: https://picasaweb.google.com/
Die Strecke
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