Als ich mich 2012 dazu entschloss, mich
für einen Lauf anzumelden, der erst neun Monate später statt fand
und dazu über die für mich zum damaligen Zeitpunkt noch unglaublich
lange Distanz von 33,333 km führte (in Wahrheit, liebe Sylter, ist
eure Strecke jetzt 33,6 km lang!) waren die Voraussetzungen noch ganz
anders.
Meine längste Strecke, die ich je
gelaufen war, betrug 21,1 km, und jedes Mal konnte ich diese Distanz
nur unter Schmerzen im Sprunggelenk zu Ende bringen.
So fühlte ich mich wie manch einer vor
seiner ersten Anmeldung zum Marathon, obwohl die Entfernung
beherrschbar erschien.
Sina hatte im Jahr 2012 über die äusseren Umstände des Laufes gebloggt,
da sie verletzungsbedingt selbst nicht mitlaufen konnte und der Reiz,
einen originellen Landschaftslauf an der geliebten Nordsee zu
absolvieren gaben den Ausschlag.
Die Anmeldung für den Syltlauf mögen
einige Läuferkollegen als antiquiert bezeichnen, ich fand ihn
originell: Man muss sich mit einem frankierten Rückumschlag (DIN
C5!!!) das Anmeldeheftchen zusenden lassen, den darin enthaltenen
Meldebogen erneut per Post senden und erhält daraufhin nach einigen
Monaten eine Ansichtskarte als Meldebestätigung. Der nicht gerade
preiswerte Obolus von €50,-- wird einem dann vom Konto abgebucht
und erst dann kann man sicher sein, einen der begehrten 1200
Startplätze erhalten zu haben.
Sehr zu meiner Freude hatten sich Sina
und Chris, den ich bereits beim Rodgau50
im letzten Jahr kurz kennen gelernt hatte auch angemeldet und so
wusste ich, dass ich den Lauf und die Fachsimpelei rundherum nicht
ohne vom Schreiben bekannte Gesichter verbringen musste.
So trafen wir uns am Vorabend bei der Pastaparty und Startnummernausgabe und beschlossen, auch gemeinsam zum Start nach Hörnum zu fahren.
So trafen wir uns am Vorabend bei der Pastaparty und Startnummernausgabe und beschlossen, auch gemeinsam zum Start nach Hörnum zu fahren.
Das letzte Mal frisch |
Von ganz unten nach ganz oben |
Auch hatten sich durch die Erfolge der
letzten Wochen die Planungen in Richtung Weiltalweg-Marathon und
Rennsteig als Höhepunkte verschoben und so wollte ich Sina in ihrem
anvisierten Tempo von knapp unter 6:30 zumindest auf der ersten
Hälfte der Strecke begleiten.
Sina und Chris |
Die letzten Sekunden |
Auf der ersten Hälfte der Strecke hatten wir, wie durch ein Wunder vergleichsweise hervorragendes Wetter, war doch am Tag zuvor Schnee- und Eisregen zusammen mit heftigen Böen über die Insel gezogen, ein Phänomen, dass sich am Folgetag noch extremer wiederholte.
Bereits weit vor der Strandpromenade hatte ich mich entschlossen, meinen persönlichen Ehrgeiz zu zügeln und auf Grund meiner nicht vollständig ausgeheilten Erkältung auch meine Gesundheit nicht unnötig zu gefährden.
Und so blieb ich bei meiner
sympathischen Laufpartnerin und wir kämpften uns gemeinsam bei
deutlich schlechterem Wetter, verbunden mit eisigem Gegenwind durch
die Steigungen der beeindruckenden Dünenlandschaft nach List.
Da wir unser Tempo auch in der zweiten
Rennhälfte halten konnten sammelten wir Läufer um Läufer ein, die
sich auf dem leichteren Teilstück wohl übernommen und damit die
Warnungen der Veranstalter ignoriert hatten, ohne seit Westerland
selbst nur einmal überholt zu werden.
Ein tolles Gänsehautgefühl überkam
uns, als wir zeitgleich in 3:34:28h (6:24 min/km) ins Ziel in List
liefen. Wir hatten die anspruchsvolle Strecke deutlich unter dem
Zeitlimit von vier Stunden beendet, nach dem die Veranstalter
kompromisslos das Ziel abbauen und niemanden mehr als Finisher
werten. Ein Umstand der vielleicht für viele ein bisschen fragwürdig
erscheint, aber alles in allem auch ein bisschen den spröden Charme
dieses Wettkampfes deutlich macht.
Da auch Chris trotz schlechter
Vorbereitung das Zeitlimit einhalten konnte, genossen wir gemeinsam
unser Zielbier und hatten noch zwei gesellige Abende, an denen wir
unseren Erfolg und unsere Eindrücke gemeinsam genießen konnten.
So sehen Sieger aus!!! |
Links:
Gratulation Mike. Bist du 2014 auch wieder dabei?
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