Nachdem sich meine Verletzung im Sprunggelenk weiterhin hartnäckig weigert, zu verschwinden, lief ich beim 40. Steinberger Volkslauf statt der angedachten Halbmarathon-Distanz doch lieber den 10 km Lauf. Eine weise Entscheidung, denn der Untergrund und das Profil der Strecke kamen mir wahrlich nicht gerade entgegen. Immerhin schaffte ich es endlich, diesen Lauf in meinem Terminkalender unterzubringen.
Auch vom #Twitterlauftreff waren einige Freunde am Start. Ich traf Claudia und Stephan, Heiko und Sandy und wir konnten vor und nach dem Lauf ein wenig fachsimpeln. Claudia lief übrigens eine neue persönliche Bestzeit. Glückwunsch!
Ich erschien relativ spät am Start und hatte eine ungünstige Position in der Startaufstellung. Schwierig wird der Start auch dadurch, das Halbmarathonis und Zehner gleichzeitig starten. So musste ich mich auf den ersten zwei Kilometern auf einer engen Waldstrecke durch ziemlich viel "Verkehr" drängen. Ab KM 3 bekam ich langsam eine Art Rhythmus, leider wurde dann aber auch der Untergrund schlechter. So verlor ich zeitlich doch einiges an Boden.
Aber jammern hilft nicht und so zog ich weiter nach meinen Möglichkeiten durch. Letztendlich blieb die Uhr im schönen und gut besuchten Zielbereich bei 46:12 stehen. Da dies eine Bruttozeit ist und ich insgesamt 90. (17. AK50) wurde, bin ich sehr zufrieden. Vor allem, wenn ich meine mehr als unbefriedigenden Läufe im 6-er Schnitt unter der Woche betrachte.
Foto: Stefanie Keim / Veranstalter
Jetzt heisst es regenerieren und danach unbedingt wieder Tempoläufe und Intervalle trainieren, damit ich am 26.7. in Hausen angreifen kann. Vielleicht riskiere ich dort, auf meinem Heimatterrain und der Laufveranstaltung meines Vereines, auch wieder einen schnellen Halbmarathon.
Zum zweiten Mal nahm ich am Pfingstsamstag am traditionellen Schwanheimer Pfingstlauf teil, dessen Motto wiederum "Laufen für Zivilcourage" lautete. Seit diesem Jahr ist die Strecke offiziell vom DLV vermessen und damit bestenlistenfähig. Daher hatte der Veranstalter einen noch höhren Zulauf, als ohnehin in den vergangenen Jahren.
Die Veranstaltung ist nahezu perfekt organisiert, das Publikum an der Strecke im Schwanheimer Wald ist erstaunlich zahlreich und verbreitet eine hervorragende Stimmung.
Wenn auch die Strecke zum Teil sehr eng ist und manchmal schon fast Crosslauf-Charakter hat, lässt sie sich doch flüssig und flott laufen. Allein die Stadionrunde zum Schluß geht auf Grund des doch sehr weichen Bodens ziemlich in die Knochen und an die Substanz.
Neben dem Hauptereignis über 10 km werden Schüler- und Einsteigerläufe angeboten, auch hier ist die Resonanz und Beteiligung hervorragend.
Für mich stand der Lauf eher unter einem ungünstigen Stern. Seit nunmehr 4 Wochen laboriere ich an einer Sehnenentzündung im Sprunggelenk und trotz Laufpause wollen die Beschwerden nicht richtig abklingen. So startete ich ohne einen einzigen Trainingslauf in den letzten 14 Tagen, dazu kam ich noch am tag vorher erst von einer anstrengenden Dienstreise zurück.
Ich Vorjahr lief ich trotz sengender Hitze immerhin 44:44 min und machte mir zumindest leise Hoffnung, diese Leistung nochmals abrufen zu können. Bis zur Hälfte lag ich auch, Seite an Seite mit Katrin von beVegt, im Zeitplan.
Leider musste ich kurz darauf abreissen lassen, sicher nicht eine Folge des Schmerzes, aber bedingt durch fehlendes Lauftraining der letzten Wochen. Nur Rad fahren und Krafttraining reicht einfach nicht, auch nicht auf dieser kurzen Distanz.
Dass am Ende doch noch netto 45:46 auf der Uhr stand, ist eigentlich in Anbetracht der Umstände eher hervorragend.
Brutal dann anschließend der Muskelkater, den ich an sich nach Wettkämpfen auf Kurzdistanzen nie verspüre. Diese Woche kann ich dann hoffentlich wieder normal trainieren, da am Sonntag in Dietzenbach der nächste Wettkampf in Rahmen des Main-Lauf-Cup ansteht.
Auf zu neuen Ufern und in eine andere Art des Wettkampfes hieß es für mich am 9.Mai. Brooks hatte seine Laufblogger zu diesem Event eingeladen und alleine die Aussicht auf ein gemeinsames Event mit meinen Messenger-Kollegen ließ mich spontan zusagen.
Erst zusagen, dann nachdenken, einen Zustand, mit dem ich mich im Kreise meiner ebenso verrückten Lauffreunde des #Twitterlauftreff in guter Gesellschaft befinde.
Denn eigentlich sind solche Wettkämpfe nicht mein Ding. Laufen kann ich mittlerweile ganz gut, aber das Überwinden von wackligen Hindernissen, kriechen durch den Dreck, Stromschläge riskierend und schwimmen im eiskalten Wasser in voller Montur sind nicht so mein Ding.
Aber wie gesagt, ich hatte ja schon zugesagt...
So trafen wir uns bei der von Brooks hervorragend organisierten Veranstaltung bereits am Vorabend im Hotel Eifeldorf und machten uns, soweit nicht schon früher geschehen untereinander bekannt.
Zusammen mit dem Getting Tough Team erkundeten wir die Strecke, um anschließend bereits Einblicke in die Herbstkollektion werfen zu können. Auch über die Firmen- und Bloggerstrategie wurde ausführlich diskutiert, so dass wir anschließend hungrig das hervorragende Hotelbüffet zwecks Carboloading überfielen.
Danach holten wir im bereits gut gefüllten Ring°Boulevard unsere Startunterlagen ab und stöberten fleißig am Brooks-Verkaufsstand.
Anschließend besuchten einige die Pre-Race-Party, während ich die Gelegenheit zum Austausch mit meinen Bloggerkollegen nutzte.
Trotzdem trafen wir uns alle gut erholt zum Frühstück und setzen uns dann zur Rennstrecke in Bewegung. Dank des First-Fifty Startbands mussten wir uns nicht stundenlang in der Startaufstellung aufhalten und konnten quasi "von vorne" direkt hinter dem Elitefeld starten. Durch unsere Brooks Run Happy Team Shirts in orange waren wir auch immer super zu erkennen.
Eine Runde auf dem Nürburgring hat knapp 12km und ist mit 18 Hindernissen bestückt. Den Parcours findet ihr hier oder ihr lasst euch wie ich, einfach überraschen.
Die Hindernisse haben so wunderschöne Namen wie "Butt Spencer", "Brooks Black Mountain" oder "Ropes of Hope", aber auch "Eifeler Südwand", "K.O. tainer" und "Wall of Pain".
Ich kann euch versprechen, es wird dreckig, feucht, klebrig, glitschig und alles so, wie man sich vorstellt. Am Anfang muss man sich überwinden, aber wenn man einmal eingesaut ist, fühlt man sich in seine Kindheit zurückversetzt.
Und zum Thema Pussy Lanes: Ich habe keine gesehen und wollte auch keine nehmen, wer nicht nass und dreckig werden will, soll eben einen anderen Wettkampf wählen. Die Ausnahme wäre Kniemandsland, eine Krabbeltour, bei der einem (leider) auch Stromschläge verpasst werden, wenn man, wie ich in der zweiten Runde unaufmerksam ist ;)
Unterwegs hilft jeder jedem und es wird in gewissem Rahmen sehr viel Rücksicht aufeinander genommen. Nur wenige Engagierte sind hier auf Bestzeiten aus, der Eventcharakter und die Überwindung eigener Ängste stehen im Vordergrund. Trotzdem würde ich niemals alleine auf die Strecke gehen, denn nur im Team, das nicht groß sein muss, macht es so richtig Spaß.
Sollte eine Wiederholung drohen, und danach sieht es sicher aus, würde ich mich auch gerne nochmal aus meiner "Läuferkomfortzone" bewegen und mich mit den starken Männern und Frauen messen, aber vor allem das Event genießen.
Noch ein Wort zur Schuhwahl: Nach langer Überlegung hatte ich mich für ein altes Modell des Brooks Racer ST5 entschieden und lag, zumindest an diesem Tag und bei diesem Wetter, goldrichtig.
Sicher wären vom Profil her der Cascadia oder PureGrit die optimale Variante gewesen, aber diese Schuhe habe ich nur in neu. Der Racer aber trocknete relativ schnell wieder ab, und durch die dünne Sohle war das mit Watschelgeräusch verbundene Wasser zügig wieder herausgelaufen.
Zum Genießen gab es dazu das extra für die Run Happy Team produzierte Video in der Langversion. Das offizielle Brooks-Video findest du hier:
Der Vorteil an kleinen Wettkämpfen besteht darin, dass auch Durchschnittsläufer wie ich mal eine Chance auf einen Treppchenplatz haben.
Das und die Tatsache, dass ich an meinem Wohnort einen Wettkampf bestreiten kann, lassen mich dieses Ereignis in meiner Prioritätenliste weit oben anzusetzen.
Angeboten werden neben diversen gut besuchten Kinderläufen ein 5,2 km Walking Strecke und zwei Läufe über 5,2 km bzw. 8,6 km.
Geschuldet sind diese ungewöhnlichen Distanzen der Streckenführung entlang des Mains, der zumindest bei der "Langdistanz" wieder fast romantisch von vielen Fackeln erhellt wurde.
Für die Romantik hatte ich allerdings keinen Blick, ich wollte vorne mitlaufen und kam auch gut in Schwung. Drei Läufer konnten sich relativ schnell vom Feld absetzen, danach folgten der Vorjahressieger in der M50, die spätere Siegerin des Damen-Wettbewerbs und ich.
Leider zeigte keiner der führenden Läufer eine Schwäche und so konnte ich mich nur von meinen beiden Begleitern ein wenig absetzen und beendete den Wettkampf schließlich als Gesamtvierter und zweiter in der M50 mit einem Durchnittstempo von 4:21,6.
Die Brooks PureConnect, die ich zum ersten Mal statt des Brooks RacerST5 in einem Wettkampf trug, lieferten enormen Vortrieb und haben mich nicht enttäuscht.
Leider beendeten nur 31 Läufer/innen die "Langstrecke", dabei hätte er auch auf Grund des reichhaltigen Angebots und der Verwendung des Startgelds für soziale Projekte der Kirchengemeinde eine höhere Teilnehmerzahl verdient.
Vielleicht kann eine Verlängerung der Strecke auf 10 km mehr Läufer an einem Samstagabend anlocken. Ich bin jedenfalls auch im nächsten Jahr wieder dabei.
Fotos mit freundlicher Genehmigung des Veranstalters