Mittwoch, 4. Februar 2015

Rodgau 50 Ultramarathon - Auf ein Neues

Wenn am alljährlich am letzten Samstag im Januar der erste Ultramarathon auf deutschem Boden stattfindet, trifft sich im kleinen hessischen Städtchen Rodgau-Dudenhofen ein besonderes Volk.

Im Gegensatz zu den eher unpersönlichen und vielfach überfüllten Stadtmarathons hat man das Gefühl, zu einem Familientreffen anzureisen. Mehr als tausend (kostenlose) Voranmeldungen und in diesem Jahr mit neuem Rekord schließlich und endlich mehr als 800 Starter sprechen eine klare Sprache.

In der kleinen Sporthalle nächtigen und frühstücken viele Läufer bereits gemeinsam und alles, aber wirklich alles ist (ehrenamtlich) vom Rodgau-Lauftreff (RLT) perfekt vorbereitet.

Hatte ich bei meinem ersten Start in 2013 noch Bedenken, 10 Runden im Kreis zu laufen, so bin ich immer wieder dankbar, 10 x an Start und Ziel vorbei zu kommen, meine Freunde und Supporter an der Strecke zu sehen und mich kurz mit ihnen zu unterhalten oder betreut werden zu können.

Dank der Überrundungen durch die Spitzenläufer bin ich immer auf der Höhe des Renngeschehens, durch meine eigenen Überrundungen habe ich immer wieder die Gelegenheit, auf der Strecke einen kurzen Plausch mit Freunden und Bekannten zu führen.

Vorne Marcus Krüger, verfolgt vom späteren Sieger, ich direkt dahinter im Schlepptau :)
Foto: www.trailblog.de
In diesem Jahr war die Strecke trotz leichtem Schneefall und Regen in sehr gutem Zustand. Ich startete in einem kleinen Grüppchen des #Twitterlauftreff. Allesamt Läufer mit tempomäßig in etwa den gleichen Ambitionen, allerdings unterschiedlichen Zielen. Ich wollte auf alle Fälle finishen und versuchen, die 50 km in 5:30er Pace durchzulaufen. Am Anfang waren wir eng zusammen, dann liefen für eine Weile Marcus Krüger, Markus Schubath und ich etwas vorneweg. Mäx hatte nicht unbedingt seinen besten Tag erwischt und ließ sich später weiter zurückfallen, denn er wollte wohl auf alle Fälle finishen.
Marcus, der normalerweise wesentlich schneller unterwegs ist, machte mir weiter bis KM 26 das Tempo, um sich dann deutlich abzusetzen. Im Ziel stellte sich heraus, dass er mich beinahe sogar noch überrundet hätte. Danke, es hat sehr viel Spaß gemacht.

Nach 25 km.   Foto: www.trailblog.de
So war ich erst mal auf mich alleine gestellt und verlor auch ein wenig an Tempo, sicher auch, weil ich mir an der Verpflegungsstation immer genügend Zeit für Essen und Trinken nahm.
Die extra aufgestellte Marathonmarke passierte ich dann bei exakt 4 Stunden und in dem 5:41er Tempo wollte ich dann trotz immer schwerer werdenden Beinen dann auch die restlichen Kilometer absolvieren.
Bei KM 46 schloss Judith, die vorher immer in leichtem Abstand hinter mir lief, auf und wir litten die restlichen 4 Kilometer gemeinsam. Wenn man dadurch der Versuchung, einfach mal ein Stück zu gehen, zusammen wiederstehen kann, eine ideale Begegnung.

Finish mit 4:46:35   Foto: Wolfgang Schoch


Mit meiner Endzeit von 4:46:36 habe ich meine alte Bestzeit um 9 Minuten unterboten und da ich mich am bereits am nächsten Tag wieder einigermaßen fit fühlte, hoffe ich, dass ich diesen Schwung mit in die neue Saison nehmen kann.

Bevor es dann im Januar 2016 wieder #Rodgau50 heißt ;-)


Wer sich noch mehr tolle Bilder anschauen will, dem sei Hendriks Trailblog empfohlen.