Samstag, 23. März 2013

Der Syltlauf 2013 – Kein Lauf wie jeder andere


Als ich mich 2012 dazu entschloss, mich für einen Lauf anzumelden, der erst neun Monate später statt fand und dazu über die für mich zum damaligen Zeitpunkt noch unglaublich lange Distanz von 33,333 km führte (in Wahrheit, liebe Sylter, ist eure Strecke jetzt 33,6 km lang!) waren die Voraussetzungen noch ganz anders.
Meine längste Strecke, die ich je gelaufen war, betrug 21,1 km, und jedes Mal konnte ich diese Distanz nur unter Schmerzen im Sprunggelenk zu Ende bringen.
So fühlte ich mich wie manch einer vor seiner ersten Anmeldung zum Marathon, obwohl die Entfernung beherrschbar erschien.
Sina  hatte im Jahr 2012 über die äusseren Umstände des Laufes gebloggt, da sie verletzungsbedingt selbst nicht mitlaufen konnte und der Reiz, einen originellen Landschaftslauf an der geliebten Nordsee zu absolvieren gaben den Ausschlag.
Die Anmeldung für den Syltlauf mögen einige Läuferkollegen als antiquiert bezeichnen, ich fand ihn originell: Man muss sich mit einem frankierten Rückumschlag (DIN C5!!!) das Anmeldeheftchen zusenden lassen, den darin enthaltenen Meldebogen erneut per Post senden und erhält daraufhin nach einigen Monaten eine Ansichtskarte als Meldebestätigung. Der nicht gerade preiswerte Obolus von €50,-- wird einem dann vom Konto abgebucht und erst dann kann man sicher sein, einen der begehrten 1200 Startplätze erhalten zu haben.


Sehr zu meiner Freude hatten sich Sina und Chris, den ich bereits beim Rodgau50 im letzten Jahr kurz kennen gelernt hatte auch angemeldet und so wusste ich, dass ich den Lauf und die Fachsimpelei rundherum nicht ohne vom Schreiben bekannte Gesichter verbringen musste.
So trafen wir uns am Vorabend bei der Pastaparty und Startnummernausgabe und beschlossen, auch gemeinsam zum Start nach Hörnum zu fahren.


   
     Das letzte Mal frisch
Von ganz unten nach ganz oben
Auch hatten sich durch die Erfolge der letzten Wochen die Planungen in Richtung Weiltalweg-Marathon und Rennsteig als Höhepunkte verschoben und so wollte ich Sina in ihrem anvisierten Tempo von knapp unter 6:30 zumindest auf der ersten Hälfte der Strecke begleiten.

                  
            Sina und Chris
Die letzten Sekunden






















Auf der ersten Hälfte der Strecke hatten wir, wie durch ein Wunder vergleichsweise hervorragendes Wetter, war doch am Tag zuvor Schnee- und Eisregen zusammen mit heftigen Böen über die Insel gezogen, ein Phänomen, dass sich am Folgetag noch extremer wiederholte.
Bereits weit vor der Strandpromenade hatte ich mich entschlossen, meinen persönlichen Ehrgeiz zu zügeln und auf Grund meiner nicht vollständig ausgeheilten Erkältung auch meine Gesundheit nicht unnötig zu gefährden.


                   
                       Westerland Promenade
Nach Kampen 

Und so blieb ich bei meiner sympathischen Laufpartnerin und wir kämpften uns gemeinsam bei deutlich schlechterem Wetter, verbunden mit eisigem Gegenwind durch die Steigungen der beeindruckenden Dünenlandschaft nach List.
Da wir unser Tempo auch in der zweiten Rennhälfte halten konnten sammelten wir Läufer um Läufer ein, die sich auf dem leichteren Teilstück wohl übernommen und damit die Warnungen der Veranstalter ignoriert hatten, ohne seit Westerland selbst nur einmal überholt zu werden.

Ein tolles Gänsehautgefühl überkam uns, als wir zeitgleich in 3:34:28h (6:24 min/km) ins Ziel in List liefen. Wir hatten die anspruchsvolle Strecke deutlich unter dem Zeitlimit von vier Stunden beendet, nach dem die Veranstalter kompromisslos das Ziel abbauen und niemanden mehr als Finisher werten. Ein Umstand der vielleicht für viele ein bisschen fragwürdig erscheint, aber alles in allem auch ein bisschen den spröden Charme dieses Wettkampfes deutlich macht.

Da auch Chris trotz schlechter Vorbereitung das Zeitlimit einhalten konnte, genossen wir gemeinsam unser Zielbier und hatten noch zwei gesellige Abende, an denen wir unseren Erfolg und unsere Eindrücke gemeinsam genießen konnten.



So sehen Sieger aus!!!


Links:

http://www.tinnum66.de/html/syltlauf.html


Impressionen von der Insel:







Mittwoch, 20. März 2013

Lufthansa Halbmarathon 2013 – Auf zu neuen Ufern


Nachdem ich, immer noch beflügelt vom erfolgreich beendeten Rodgau50-Ultramarathon meine Bestzeiten über 10 km gleich zwei Mal deutlich verbessern konnte bot sich der Frankfurter Lufthansa Halbmarathon, der in jedem Jahr vom Spiridon ausgerichtet wird als Bestätigung für meine sportliche Weiterentwicklung an.
Meine letzte Bestzeit lag nun schon 1 ½ Jahre zurück und nach den letzten Wettkämpfen war klar, dass nur eine Verletzung eine deutliche Verbesserung verhindern konnte.
Vor dem Lauf trafen sich die zahlreichen Mitglieder des #twitterlauftreff im VIP Bereich der Commerzbank Arena, der für die Läufer als Treffpunkt freigegeben wurde. So gingen Katrin und Daniel (@bevegt), Sven (@lauffreund_de), José (@Sancho_P), Peter (@runkiwi43), Christian (@ironchrissi) und Heiko (@Dragao_de) und ich nach der üblichen Fachsimpelei über Pace, Equipment und ähnliches bald an den Start.
Auf Grund der mehr als 5000 Teilnehmer erfolgt der Start in Frankfurt in Wellen. Da ich eine Zielzeit von 1:45 bis 1:49 anpeilte, wollte ich mich vorne in den Block von 1:45-1:55 einordnen, kam aber dafür ein wenig zu spät vom Einlaufen.
Ich entschied mich dann, lieber im Startbereich der Gruppe 1:35-1:45 hinten zu starten. Nach wie vor ist mir nicht ganz klar, was viele Teilnehmer in diesen Bereich getrieben hat, konnten sie doch selbst das Anfangstempo von 5:30 auf dem ersten Kilometer nicht halten.
Für mich bedeutete das im Nachhinein ein angenehmes und nicht zu schnelles Einlaufen und bereits nach etwas mehr als 4 km befand ich mich auf einem 5:00 Schnitt, der exakt die Zielzeit vom 1:45 erhoffen ließ.
Nach 10 km passierten wir die erste Getränkestation und da ich auf die erhoffte Zielzeit bereits einige Sekunden gut gemacht hatte, erlaubte ich mir, zum Trinken eine Gehpause einzulegen, ohne den Schnitt zu gefährden.
Auf den nächsten Kilometern rollte ich so relativ gleichmäßig dahin, musste aber dann feststellen, dass ich, auch bedingt durch eine Gehpause an der zweiten Verpflegungsstelle doch ein wenig ins Bummeln geraten war.
So nutzte ich nach einem kurzen Befindencheck, angefeuert durch Daniel die lange Gerade Richtung Neu-Isenburg, um noch einmal richtig Fahrt aufzunehmen.
Und so gelang es mir, auf den letzten Kilometern noch einmal deutlich Boden gut zu machen und ich beendete das Rennen mit einer von mir nicht für möglich gehaltenen 1:43:45. Damit konnte ich meine alte Bestzeit um mehr als acht Minuten verbessern.
Sollte ich in dieser Saison von Verletzungen verschont bleiben, so sollte auch hier noch ein bisschen Spielraum sein und vielleicht knacke ich im Herbst noch die 100 Minuten.

Der nächste Bericht vom Syltlauf (mit Fotos) folgt in Kürze...