Samstag, 15. November 2014

Mein Berlin Marathon 2014

Es ist jetzt schon sechs Wochen her und ich bin immer noch geflasht. Wollte ich ursprünglich wegen des immensen Kommerzes und manch seltsam Gebaren des Veranstalters nicht daran teilnehmen, so wurde ich durch den Gewinn eines Startplatzes bei BMW geradezu genötigt, nach Berlin zu fahren.
Da ich relativ kurzfristig Bescheid bekam, war mir klar, dass ich in Berlin unmöglich eine neue Bestzeit würde laufen können.
Also beschloss ich, den Marathon einfach als Langen Lauf in meine Vorbereitung für den Frankfurt Marathon einzubauen.
Gesagt getan, Hotel und Zug gebucht: Berlin konnte kommen. Kurz vor dem Termin erhielt ich durch Brooks, deren Ambassador, also Markenbotschafter ich bin, die unglaubliche Gelegenheit, am Vorabend am Cook&Run Event mit dem Papst der Ultraszene Scott Jurek teilzunehmen. Alleine für dieses Event, dass ich zusammen mit anderen Bloggern aus der Lauf- und Foodszene teilen durfte, war die Reise nach Berlin schon wert!

Ich wusste zwar schon, dass veganes Essen extrem schmackhaft sein kann, aber dass man auch Bohnen und Knoblauch am Vorabend eines Marathons ohne "Gefahr" zu sich nehmen kann, wenn man nur ein paar Regeln einhält, das hätte ich mich alleine niemals getraut. Leider konnte ich gar nicht so viel essen, wie ich gerne gewollt hätte, aber jedes Gericht, gekocht nach den Rezepten aus Scotts Buch "Eat&Run" war einfach phänomenal.
















Das Rennen selbst und das Flair sind wirklich einzigartig. Am frühen (kalten) Vormittag finden sich alle Läufer vor dem weiträumig abgesperrten Reichstagsgelände ein. Die Kleiderbeutel sind schnell abgegeben und man macht sich möglichst rasch auf den Weg in die Startaufstellung. Bei bis zu 40.000 Anmeldern eine ziemlich enge Angelegenheit.
Ich startete aufgrund meiner weniger ambitionierten Zielzeit aus dem ersten Block in der zweiten Welle. Eine weise Entscheidung, gab es doch so genügend Platz und wenig Gehetze durch die Reihen. Wenn immer Leute quer vor mich liefen, nahm ich ein wenig Tempo heraus, heute hatte ich es nicht eilig, ich wollte genießen. Und wie!
Fast durchgängig ist die Strecke von Publikum gesäumt, an der ebenso unzählige Kapellen, Bands und sonstige Musiker aufspielen. Das Wetter war grandios, die Stimmung hervorragend. In der Nähe des Strausberger Platzes sah ich nacheinander Manuela und dann Gerda & Heiko und blieb jeweils für einen kurzen Plausch und ein Foto stehen. Zwischenzeitlich war ich dem 3:45er Ballon gefährlich nah gekommen und mein oberstes Ziel war Strecke und nicht Zeit!
So strich die Zeit fröhlich und locker dahin, ich hielt konsequent meine Pace von ca. 5:30min/km und ließ mir genügend Zeit an den Verpflegungsstellen. Bei KM30 ging es mir nach wie vor ausgezeichnet, bei KM 35 wurde ich zwar langsam müde, aber gestärkt durch die Anfeuerung von Maty & Ulf, die ich zu diesem Zeitpunkt überholte beschloss ich, das Tempo beizubehalten und damit auch unter 4 Stunden zu finishen. Der Einlauf auf die Zielgerade Unter den Linden, der Weg durch das Brandenburger Tor und das Finish, Berlin ist einfach einmalig!!!





 Dazu war ich mit meiner Zeit von 3:55 Stunden mehr als zufrieden, und das Wichtigste, ich konnte in der Woche darauf bereits wieder anständig trainieren und meine Vorbereitung für den Frankfurt Marathon fortsetzen.
Over-The-Top dann noch für mich: Dass ich nach dem Lauf bei Currywurst und Pommes in Kreuzberg noch einige meiner virtuellen Lauffreunde vom #twitterlauftreff treffen und zum Teil neu kennen lernen konnte. Danke, ihr seid die Besten!!!

Running Gear: Brooks Racer ST5, CEP Socks, Brooks Essential Shorts, TomTom Multisport GPS

Fotos: eigene

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