Zwei Sachen vorweg:
Erstens: Diesen Post widme
ich jemandem, von dem ich den Titel quasi abgeschrieben habe (du weißt
schon wer) und der mich sehr inspiriert hat :). Danke.
Zweitens: Der eifrige Leser wird sich
sagen, er war doch schon beim Marathon du Médoc und hat den Rodgau50
gefinisht. Stimmt, aber den Médoc bin ich mehr
gegangen als gelaufen, und 50 km sind eben KEIN Marathon.
Jetzt habe ich ihn, den Titel und dafür
richtig. Lange Zeit hatte ich überhaupt keinen Marathon geplant.
Nachdem das ganze Frühjahr, zum ersten Mal in meinem Läuferleben,
völlig verletzungsfrei und tempo- und streckenmäßig incl. dem lieb gewonnen Syltlauf so reibungslos verlief, gab es für das
Wochenende um den 18.4. dann ein freies Zeitfenster.
Nachdem sich meine Lauffreunde
Christian, José und Peter bereits angemeldet hatten und ich auch
nicht weit reisen wollte, fiel meine Wahl auf den Landschaftsmarathon
entlang des wunderschönen Weiltalwegs durch den Taunus.
Bisher habe ich, und das werde ich nach
den tollen Erfahrungen dieser Saison auch so beibehalten, zwischen
Rennen auf Zeit und Genussläufen abgewechselt. So war dieses Mal ein
Tempolauf in einer Zeit unter 4 Stunden angesagt, nach dem Lufthansa
Halbmarathon unter 1:45:00 ein durchaus realistisches Ziel.
Das Streckenprofil ist trotz
Nettogefälle sehr anspruchsvoll, sind auf der ersten Hälfte der
Strecke einige knackige Anstiege mit teilweise noch heftigeren
Downhill Passagen zu absolvieren.
So kann man, im Gegensatz zu einem
ebenen Stadtlauf kaum ein Gefühl für die richtige Pace bekommen und
man muss enorm aufpassen, auf diesem Streckenteil nicht zu viel
Körner zu lassen.
So passierte ich die Halbmarathonmarke
bereits bei 1:52, war mir allerdings sicher, das Durchschnitts- tempo
nicht halten zu können.
Aber immer noch war mein Puls recht
entspannt, nur die Beine und hier speziell, für mich ungewohnt, die
Knie meldeten bereits leichte Alarmsignale. So versuchte ich,
weiterhin möglichst nah am 5:41/min Schnitt zu bleiben, was mir auch
sehr gut gelang.
Bei km 31 überholte ich einen Läufer
mit einem 3:30:00 Pacemaker Shirt vom Karstadt-Marathon, der sich
wohl übernommen hatte, ein Umstand der mir zusätzlich Auftrieb gab.
Kurz darauf passierte mich Harald, der
Mann von MitTwitterin Sonja und es gelang ihm, mich noch 2 km mit
sich zu ziehen, danach musste ich aber abreißen lassen.
Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt
eigentlich schon sicher, die 4 Stunden-Marke war geknackt. So lief
ich in 3:49:15 in flottem Tempo über die Ziellinie, nicht ohne mit
#handsoverhearts meine Solidarität mit den Opfern und Betroffenen
des Boston Marathon zu demonstrieren.
Dann wurde ich von Tränen übermannt
und brauchte ein paar Minuten, mich wieder zu sammeln und zu
realisieren, in welch kurzer Zeit ich einen echten Meilenstein des
Ausdauerlaufens passiert hatte.
Der Hammer eigentlich, dass der
Streckensprecher den #twitterlauftreff nicht kannte. Das müssen wir
schleunigst mit mehr Präsenz ändern.
Gott sei Dank warf ich anschließend
noch einen Blick auf die Siegerliste, hatte doch meine Startnummer
die Zeitnahme nicht ausgelöst und so muss ich tatsächlich immer
noch auf meine „offizielle“ Zielzeit anhand des Zielfotos warten.
Deswegen hier von meiner Seite nochmal
der Hinweis: Sollte die Zeitnahme mit Magnetstreifen in der
Startnummer ermittelt werden benutzt besser keine Fixpoints zum
Befestigen.
Im Zielbereich stand dann ein
hervorragend ausgestatteter Duschwagen der Firma Grohe
und so konnten wir alle unseren
Erfolg in präsentierbarem Zustand im Festzelt feiern.
So sehen Sieger aus! José und ich |
In vier Wochen steht dann der letzte
Höhepunkt des ersten Halbjahres an. Der Rennsteigmarathon über 43,5
km, diesmal dann wieder im Genusstempo.
Danach werde ich meinen Beinen die
nötige Regeneration angedeihen lassen und das Ausdauertraining
zumindest großteils aufs Rad verlegen, damit ich Ende September beim
Basel-Marathon erholt angreifen kann.
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