Sonntag, 16. November 2014

Frankfurt Marathon 2014 – Gelungener Saisonabschluss

Wie auch im letzten Jahr gewann ich (diesmal bei Wobenzym) meinen Startplatz für den Frankfurt Marathon und so war es klar, dass ich bei meinem Heimrennen an den Start gehen würde. Auch klar, dass ich versuchen würde, meine Bestzeit vom Vorjahr zu verbessern und vielleicht sogar die Qualifikation für den Boston Marathon 2016 zu schaffen.

Nach einem ruhigen Frühjahr und Frühsommer ohne Marathon stieg ich Anfang August in die Vorbereitung ein. Gespannt war ich, ob mein körperlicher Schwachpunkt, die Plantar Sehne im linken Fuß, die hohe Belastung mitmachen würde, da ich im ersten Halbjahr deswegen des Öfteren mal einen Tag pausieren musste.
Nachdem ich jedoch mit dem Wechsel zu einem Orthopäden, der auch Osteopath ist, wohl auch die richtige Wahl des Arztes getroffen hatte, stand dem harten Training nichts im Wege.
Nach 3 Behandlungsterminen konnte ich fast täglich trainieren, auch wenn ich immer noch vorsichtig blieb und nicht das Maximum an Wochenkilometern abspulte. Lieber verlegte ich einige Einheiten aufs Rad und fuhr täglich mit dem Rennrad zur Arbeit.
In der Zwischenzeit gewann ich dann auch noch einen Startplatz für Berlin und ich musste meine Strategie ein wenig überdenken. Auf jeden Fall wollte ich diese Opportunität wahrnehmen, aber ich wollte auch nicht unnötig Körner vergeuden, zumal klar war, dass ich auf Grund fehlender Langen Läufe in Berlin niemals würde Bestzeit laufen können. Da ich aber an diesem Wochenende sowieso 35km hätte laufen müssen, stand ein Start außer Frage.
Der Marathontag in Frankfurt beginnt traditionell wegen der Zeitumstellung eine Stunde später, ein sehr angenehmer Umstand. Nachdem es unter der Woche sehr kühl und regnerisch war, meinte es der Wettergott in diesem Jahr mit uns Läufern gut. Angenehme 12° bereits am frühen Morgen und kein Wind und kein Regen.

So machten sich ca. 15.000 Läufer/innen auf die Strecke. Ich startete im BMW-Block (Zielzeit 3:15-3:30) relativ weit vorne, da ich dem Gedränge des Vorjahres mit einigen langsamen Läufern im falschen Startblock entgehen wollte und fand sehr schnell einen guten Rhythmus.
Die ersten zehn Kilometer durch die Innenstadt flogen, auch Dank des großen Publikums, an mir vorbei und ich lag mit einer Durchgangszeit von netto 49:39 Minuten sehr gut im Zeitplan.


Der nächste Teilabschnitt entlang der Kennedyallee und durch die Bürostadt Niederrad ist sehr eintönig und langweilig, aber es geht gerade aus und ist flach, so dass man ohne Rhythmuswechsel flott laufen kann.
So lag ich an der Halbmarathonmarke mit 1:44:28 immer noch 32 Sekunden unter dem Zeitsoll. Nach Passieren der Schwanheimer Brücke, der einzigen überhaupt nennenswerten Steigung auf der Strecke fühlte ich aber langsam, dass die Beine schwerer wurden.
Das Tempo wurde etwas langsamer, aber auch entlang der gefürchteten Mainzer Landstraße lag ich, wenn auch knapp, noch unter der Pace für ein Finish in 3:29:xx.


Trotz Zufuhr von ordentlich Kohlehydraten und sogar Koffein wollte sich aber kein Leistungsschub oder eine Stabilisierung mehr einstellen. So wurde ich bei KM35 von den 3:29 Pacemakern überholt und konnte leider auch keinen Anschluss mehr halten.
Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass ich mein ambitioniertes Zeitziel nicht erreichen würde, aber meine alte persönliche Bestzeit immer noch locker unterbieten würde. So fehlte mir auf den letzten Kilometern die Motivation, wirklich das Letzte aus meinem Körper heraus zu holen.
Dafür konnte ich ob meiner grandiosen Verbesserung meiner Bestzeit wirklich jubeln und mich freuen.
3:35:17 bedeutet mehr als acht Minuten Verbesserung und lässt damit für die nächste Saison hoffen.
Jetzt steht erst mal relaxen bei gemäßigten Umfängen und gemütlichem Tempo auf dem Programm. Die Fehleranalyse ist bereits in vollem Gange, so dass ich 2015 meine Ziele erreichen kann.
BTW: #Rodgau50 ich komme…


Fotos: Patrick Möhlen, Christian Spahn, eigene

Running Gear: Brooks Racer ST5, CEP Socks, Gore Running Tights, TomTom Multisport GPS

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